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MuK: Haben Kinder ein Recht auf Mediennutzung?
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Ob Kinder ein Recht auf Information, Partizipation und Meinungsfreiheit haben, kann es nur eine Antwort geben, nämlich: Ja. Doch aus rechtlicher, pädagogischer und gesellschaftlicher Perspektive fällt die Antwort dann doch komplexer aus.
Grundsätzlich gibt es kein explizites, international anerkanntes Kinderrecht auf Mediennutzung. Allerdings wird in der UN-Kinderrechtskonvention, die von fast allen Staaten der Welt unterzeichnet wurde, in Artikel 13 das Recht der Kinder auf freie Meinungsäußerung anerkannt. Dies beinhaltet auch das Recht, Informationen und neue Ideen durch jegliche Medien zu suchen, zu empfangen und weiterzugeben – also auch durch digitale und soziale Medien. Damit ist Mediennutzung ein wichtiger Bestandteil der Meinungsfreiheit und des Informationszugangs für Kinder!
Zudem können Kinder mit Medien ihre Kreativität entfalten, neue Fähigkeiten lernen und ihre kognitiven und sozialen Kompetenzen stärken. Wir wissen alle, dass Kinder dabei kompetent begleitet und angeleitet werden müssen, damit sie die medialen Angebote sinnvoll nutzen. Eltern spielen hier eine entscheidende Rolle. Sie sollten unbedingt auf altersgerechte Medieninhalte achten und die Medienzeit im Einklang mit anderen wichtigen Aktivitäten wie Spielen, Lernen und sozialem Austausch bringen.
Aber es wäre zu einfach, wieder einmal alles nur auf die Eltern abzuschieben. Denn wir als Gesellschaft sind ebenfalls verantwortlich für das Wohl der Kinder und müssen dafür sorgen, dass Kinder vor ungeeigneten Inhalten geschützt werden. Wir müssen qualitativ hochwertige, bildungsrelevante und unterhaltsame Angebote fördern, nutzen (und sie auch entsprechend bezahlen!). Gleichzeitig müssen Anbieter in die Pflicht genommen werden, um sicherzustellen, dass Kinder nur Zugang zu sicheren und förderlichen Medieninhalten haben.
Denn vor dem Recht auf Meinungsfreiheit und Informationszugang steht das Kindeswohl. Und das gilt es bei all der Diskussion im Blick zu behalten. Verstörende Bilder, anti-demokratische Inhalte, Hass-Reden oder Cybermobbing können sich ebenso negativ auf die Entwicklung auswirken wie stundenlanges zocken und scrollen. Dem gilt es vorzubeugen. Denn nur eine ausgewogene, verantwortungsvolle Mediennutzung kann Kindern helfen, in der modernen Welt erfolgreich und sicher zu navigieren und ihre Potentiale voll zu entfalten. Nur so lernen sie, kompetent Informationen zu filtern und ihre Meinung selbstbestimmt und sicher zu vertreten.
Autorin Ilona Einwohlt für MuK Hessen e.V.
Mehr Informationen unter: Institut für Medienpädagogik u. Kommunikation, Hessen e. V.